Langer Weg zur Gedenktafel für Holocaust-Opfer in Gunskirchen
„80 Jahre nach der Befreiung des KZ-Außenlagers in Gunskirchen können wir endlich sichtbar machen, was geschah und nie wieder geschehen darf“, betont der Gunskirchner Vizebürgermeister Christian Renner. Gemeinsam mit der SP-Fraktion stellte er am 12. Dezember den Antrag, eine Gedenktafel am ehemaligen Gebäude der SS-Kommandantur in der Gunskirchner Kirchengasse anzubringen.
Bereits im Oktober gründete sich die Gedenkinitiative Gunskirchen-Edt, um die Forschung und Erinnerungsarbeit an das ehemalige KZ-Außenlager Gunskirchen zu unterstützen. In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges wurden 20.000 Häftlinge aus Mauthausen auf den „Todesmärschen“ nach Gunskirchen geschickt, 6.000 von ihnen starben schon auf dem Weg an Erschöpfung.
Mehrere Proponenten der Gedenkinitiative wandten sich in den letzten Jahren an die Marktgemeinde Gunskirchen, um eine Gedenktafel am Haus Kirchengasse 14 anzubringen. Die dort gefangen gehaltenen Zwangsarbeiter wurden täglich durch den Ort getrieben und mussten die Baracken für das KZ-Außenlager im Wald „Hochholz“ aufbauen, wo sie letztlich ermordet wurden oder völlig entkräftet verstarben.
Trotz mehrerer Zusagen legte Bürgermeister Christian Schöffmann dieses Thema nie zur Abstimmung im Gemeinderat vor, weshalb die SPÖ Gunskirchen selbst einen Antrag stellte. Unverständlicherweise beantragte die ÖVP Gunskirchen eine geheime Abstimmung, da sich ihre Fraktion nicht einigen konnte. Letztlich fand unser Antrag mit 20 zu elf Stimmen aber eine Mehrheit. 80 Jahre nach der Befreiung des KZ-Außenlagers wird nun endlich sichtbar gemacht, was geschah und nie wieder geschehen darf!